SRH Klinikum Sigmaringen
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Geburtshilfe am SRH Klinikum Sigmaringen als babyfreundlich zertifiziert

SRH Klinikum Sigmaringen ist eine von 110 Kliniken deutschlandweit mit dieser besonderen Auszeichnung. Eröffnung des „Stillcafés“ zum 1. April 2025 am SRH Klinikum als Ort für Kursangebote und Gesprächsformate für Eltern mit Fachvorträgen.

Nach zahlreichen Wochen der Vorbereitung und einem dreitägigen Audit durch das Zertifizierungsinstitut ClarCert gab es am SRH Klinikum Sigmaringen allerhand Grund zur Freude: Die Geburtshilfe darf sich offiziell „Babyfreundlich“ nennen und ist damit eine von 110 Kliniken deutschlandweit mit dieser besonderen Zertifizierung. 

Das steckt hinter der Initiative Babyfreundlich
Die Zertifizierung weist die Umsetzung der zehn Schritte zum erfolgreichen Stillen von WHO und UNICEF gemäß den Anforderungen der Initiative Babyfreundlich nach und bestätigt eine hohe Betreuungsqualität. Sie steht für die Unterstützung der Bindung zwischen Eltern und Kind sowie die aktive Förderung des Stillens und der Entwicklung der Kinder. Um diese zu erhalten, ist ein Katalog mit definierten Richtlinien umzusetzen, wie die regelmäßige Schulung aller Mitarbeitenden, umfassende Beratungen für Eltern sowie der ununterbrochene Hautkontakt von Müttern und Kindern nach Geburt. Eine weitere Maßnahme ist die Einrichtung eines sogenannten „Stillcafés“, welches im April im SRH Klinikum Sigmaringen eröffnet.

So lief die Zertifizierung ab
„Wir alle sind sehr stolz auf die Zertifizierung als babyfreundliche Geburtshilfe, welche Dank des unermüdlichen Einsatzes und Engagements des gesamten geburtshilflichen Teams möglich war. Hierfür möchte ich mich bei allen Beteiligten, darunter Hebammen, Ärzt:innen, Anästhesist:innen, Pflegefachkräften sowie Schwangeren und Eltern herzlich bedanken“, freut sich Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Emilia Wozniak. „Diese Auszeichnung spiegelt nun auch offiziell unsere hohe Qualität wider –nach den Richtlinien der Initiative Babyfreundlich arbeiten wir bereits seit vielen Jahren und das gesamte Team ist dahingehend geschult.“ Bei dem Prozess hin zur Zertifizierung war zudem der Landkreis Sigmaringen mit im Boot, welcher bereits Angebote wie die Hebammensprechstunde und frühe Hilfen ermöglicht.

Im Rahmen der Zertifizierung sammelten die Auditorinnen Eindrücke in der Gynäkologischen Ambulanz, im Kreißsaal, auf der Wöchnerinnenstation und waren auch bei einer Kaisergeburt dabei. Gefolgt waren diese von intensiven Überprüfungen und Interviews unter anderem auch mit Schwangeren und Müttern. Gelobt wurde darin die familiäre Atmosphäre sowie die Freundlichkeit und Menschlichkeit des Personals der geburtshilflichen Station im SRH Klinikum Sigmaringen. Hervorgehoben wurde zudem das enge Betreuungsverhältnis, wonach eine Hebamme im Schnitt ein bis zwei Mütter unter der Geburt betreut.

Bonding und Stillen stehen im Vordergrund
Nach der Geburt stehen insbesondere das Bonding und der Haut-zu-Haut-Kontakt im Vordergrund. „Die allererste Lebensstunde des Neugeborenen ist uns heilig. Wenn das Baby gesund ist, ermöglichen wir auch bei einem Kaiserschnitt einen ununterbrochenen Hautkontakt von mindestens einer Stunde“, erklärt Hebamme Carolin Ogermann. „Damit können wir den jungen Familien mehr Zeit und Raum bieten, um in Ruhe und Geborgenheit anzukommen.“ Bonding verstärkt nachweisbar die Eltern-Kind-Bindung und vermeidet Probleme, wie sie beim Stillen oder dem Halten der Temperatur des Neugeborenen auftreten können. Auch auf der Wochenbettstation bleiben Mutter und Kind beim Rooming-in Tag und Nacht zusammen. Selbst bei Untersuchungen kann das Bonding weitestgehend nahtlos fortgeführt werden, da die Kinder für diese Zeit meist auf dem Bauch oder der Brust der Mutter verweilen. 
Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Initiative Babyfreundlich widmet sich dem Stillen. Bereits in der Schwangerensprechstunde wird zu diesem Thema aufgeklärt und beispielsweise die Teilnahme von Stillkursen empfohlen. Für die Entwicklung einer gesunden Stillbeziehung und bei Fragen oder Problemen stehen den Eltern ausgebildete Fachkräfte zur Seite. Diese unterstützen nicht nur beim Stillen, sondern leiten auch bei der Pflege und dem Umgang mit dem Kind an. Hier steht vor allem eine entwicklungsfördernde Pflege, wie beim Wickeln oder der Kindespflege, im Mittelpunkt. „Uns ist es wichtig, die Eltern so optimal wie möglich in ihr neues Leben als Familie zu begleiten und dabei ihre Kompetenz und ihr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken“, schildert Karin Heutele, Stationsleitung der Wöchnerinnenstation. 

Eröffnung des „Stillcafés“ im April
Ein weiteres Angebot bietet das neue „Stillcafé“, welches ab April im SRH Klinikum von Familien besucht werden kann. Immer zweiwöchentlich ermöglicht dieses Donnerstagvormittags das gemütliche Beisammensein und den Austausch der Eltern – ganz unabhängig davon, ob gestillt wird oder nicht. Zudem werden dazu verschiedene Fachkräfte eingeladen, welche relevante Themen, wie beispielsweise Babyschlaf, Zahnpflege oder Ernährung beleuchten. Das Angebot ist kostenfrei und kann in etwa bis zum zweiten Lebensjahr des Kindes genutzt werden. 
Darüber hinaus soll der Raum künftig auch für Fortbildungsveranstaltungen genutzt werden, wie aktuell für regelmäßig stattfindende Stillkurse.

Stolz und glücklich über die Zertifizierung als babyfreundliche Geburtshilfe am SRH Klinikum Sigmaringen: (v. l. n. r.) Karin Heutele, Stationsleitung Wöchnerinnenstation, Hebamme Carolin Ogermann und Emilia Wozniak, Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe.