SRH Klinikum Sigmaringen
Zur Newsübersicht
Allgemein

Sigmaringen: Ehrung der Holocaust-Opfer am Gedenkstein

Internationaler Holocausttag

Sigmaringen: Ehrung der Holocaust-Opfer

Am heutigen internationalen Holocaustgedenktag ehrten Dr. Frank-Thomas Bopp (Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am SRH Krankenhaus Sigmaringen), Daniela Segna-Gnant und Dr. Ulrike Sill (Klinikseelsorgerinnen) sowie Heimleiter Jürgen Lindner und Pflegefachkraft Tobias Kösel vom SRH Fachpflegeheim Annahaus, die Opfer des Nationalsozialismus am Gedenkstein beim Landratsamt Sigmaringen und legten ein Blumengesteck ab. Das Mahnmal wurde zum 65. Jahrestag des ersten Transportes am 12. Dezember 2005 errichtet. „Ich bedauere sehr, dass wir auch in diesem Jahr aufgrund der anhaltenden Pandemie keine Gedenkfeier für die Opfer in unserer Krankenhauskapelle abhalten und sie damit würdigen können. Eine Erinnerung durch eine die Opfer ehrende Feierlichkeit ist aus meiner Sicht sehr wichtig, damit solche Gräueltaten nie wieder vorkommen, denn es gibt nur noch wenige Zeitzeugen, die berichten können“, so Dr. Bopp.

Im ehemaligen Fürst-Carl-Landeskrankenhaus in Sigmaringen waren zunächst mehr als 100 angeblich erbkranke Männer zwischen 1934 und 1942 zwangsweise unfruchtbar gemacht worden. Am 12. Dezember 1940 und am 14. März 1941 wurde das staatliche Mordprogramm der Nationalsozialisten unter dem beschönigenden Begriff der Euthanasie dann auch in Sigmaringen durchgeführt. Insgesamt 91 von seinerzeit 213 Patienten wurden abtransportiert und in den Tötungsanstalten in Grafeneck bei Münsingen und Hadamar bei Limburg vergast. Nur ein Deportierter entging diesem Schicksal.

Foto von lnr: unbekannt, Anton Braun, Lilo Braun, Diane Kopp, Dr. Frank-Thomas Bopp, Tobias Kösel, Daniela Segna-Gnant, Jürgen Lindner, Dr. Ulrike Sill, unbekannt, Dr. Erwin Weber